2019 Anaheim 2 – Round 3 (Triple Crown Event)

Cooper Webb © GuyB

Das Wochenende ist für viele wohl durchwachsen bei einem Triple Crown Event, 3 mal starten für den Gesamtsieg, 3mal 10 Minuten +1 Läufe, das ist ein anderer Rennrhythmus als gewohnt. Spannend ist natürlich, dass durch ein solches Event die Stärken mancher Fahrer betont werden, während andere wiederum Probleme haben mit 3 Sprintrennen.

 

 

450 SX:

 

So hieß der Gewinner des Gesamtevents Cooper Webb #2, auf seiner Redbull KTM. Zwei Laufsiege und ein dritter Platz ermöglichten Coopers ersten Supercross Sieg in der großen Klasse.

Im ersten Lauf blieb er an Holeshoter Ken Roczen #94 das ganze Rennen über dran, legte Richtung Ende nochmal eine Schippe drauf und überholte den Hondafahrer ganz wenige Kurven vor Schluss in der letzten Runde. Beim Zielsprung am Ende sorgte Webb dann nochmal für ordentlich Gesprächsstoff, er drehte sich mitten im Sprung um und schoss Ken mit einer Handgeste ab. Auch wenn Webb später angesprochen auf die Geste bei der Pressekonferenz zurückruderte und die Geschichte vom Daumen-Hoch erfinden wird. Die Geste war so eindeutig, da nützt auch das diplomatische Zurückrudern nichts mehr. Die Rivalität der beiden, die schon in der Vergangenheit für einiges an Kontroverse gesorgt hat, wird also wieder mal neu beflamt. Hinter den beiden Marvin Musquin #25, der definitiv ein sehr gutes Wochenende hatte und im ersten Lauf sogar Eli Tomac #3 niederringen konnte, die beiden Mitfavoriten also auf den Plätzen 3 und 4 im ersten Lauf.

 

Im zweiten Lauf holt Cooper Webb den Holeshot , gefolgt von Cole Seely #14, Musquin und Anderson. Marvin geht mitten im Rennen an Cole Seely vorbei und verfolgt Cooper Webb das ganze Rennen über, kann ihn aber trotz eines großartigen Endspurts nicht besiegen, weil der Franzose in den letzten 2 Runden doch zuviele Fehler macht. . Kenny zeigt derweil eine unglaublich starke Leistung und arbeitete sich langsam nach vorne, bis an Marvin heran und macht dann einen Fehler im Waschbrett. Fällt zurück auf Platz 9 und ackert sich wieder vor bis auf Platz 5. Justin Barcia #51 erbt die Position durch Kens Fehler, während hinter ihm Eli Tomac wieder einen schlechteren Start kompensiert und sich langsam aber sicher durch das Feld arbeitet und auf Position 4 ins Ziel kommt.

 

Im letzten Rennen dann der erste Holeshot die Saison für Eli Tomac und gleich darauf folgt der Checkout, Eli setzt sich vom Rest ab und war nie wieder gesehen sozusagen. Cooper Webb bog hinter ihm in die ersten Kurve bald gefolgt von Marvin Musquin. Gegen Rennmitte kommt dann der Pass vom Franzosen und so war dann auch der Zieleinlauf. Etwa zur selben Zeit passiert Justin Barcia ein Fehler und er verpasst seine Spur in einer der Rhythm-Sections und geht richtig hart zu Boden. Auch wenn er sich nichts brach und das Rennen nächste Woche wohl antreten wird (Dienstag laut Yamaha Team), wird man sehen ob das gesundheitlich wirklich sinnvoll ist und er 100% fit ist.

 

Jason Anderson #1 hatte in Anaheim 2 kein wirklich gutes Wochenende, auch wenn er im ersten Lauf starke Leistung gezeigt hat und er das Rennen von hinten auf aufgerollt hat. Im zweiten Lauf ein guter Start aber ein Durchreichen nach hinten. Montag beim Training nach Anaheim 2 kam dann bei einem Trainingsunfall das Aus für Jasons Andersons Titelverteidigung, Diagnose: Armbruch.

 

Bis auf eine einzige externe Einmischung durch Justin Barcia (3. im zweiten Lauf) teilten sich Webb (1-1-3), Musquin (3-2-2), Tomac (4-4-1) und Roczen (2-5-4) die ersten 4 Plätze jedes Laufs beim Triple Crwon auf. In der Meisterschaft behält Ken das rote Numberplate des Führenden (63 Punkte) gefolgt von Eli Tomac  (61 Pkt), dahinter Youngster Webb (57 Pkt) knapp vor Barcia und Musquin (beide 56 Pkt).

 

 

250 West:

 

In der kleinen Klasse kristallisiert sich nun auch zunehmend die Creme de la Creme raus, die am Ende die Meisterschaft unter sich ausmachen wird. Durch viel kürzere Saison als bei den 450ern wird hier natürlich auch jeder Fehler, auf lange Sicht ,viel härter bestraft.

 

Anaheim scheint nicht der Ort für Adam Cianciarulo #92 dieses Jahr zu sein, auch beim zweiten in Anaheim ausgetragenen Rennen war es nicht gerade sein Wochenende. Obwohl er auch an diesem Wochenende unglaublich schnell aussah (vielleicht sogar einen Tacken schneller als der Rest der Meisterschaftskandidaten).

Im ersten Lauf gleich der Holeshot schien alles nach Adams Plan zu gehen, bis er den ersten Fehler macht und seinen Vorderrad kurz weggeht. Der Kawaskifahrer verliert einige Plätze, reißt sich zusammen und arbeitet sich wieder bis zum vierten Platz vor . Derweil erbt Meisterschaftsführender Colt Nichols #39 die Führung und fährt souverän den Sieg ein. Hinter ihm kommt Teamkollege Dylan Ferrandis #34 ins Ziel, nach dem der Franzose einen nicht idealen Start, relativ schnell in den ersten Runden  kompensieren konnte. Dahinter Shane Mc Elrath #12, der länger brauchte seine KTM vom mittelmäsigen Start nach vorne durchs Feld zu bewegen.

 

Im zweiten Lauf dann ein schlechter Start für Cianciarulo, von der  Mitte des Feldes geht die Jagd los bis auf Platz 5 kurz vor Schluss und dann schlägt der Fehlerteufel wieder zu. Die Nummer #92 geht down im Waschbrett und fällt bis auf den 14. Rang zurück. Vorne erfreut sich derweil die Konkurrenz eines kawaskifreien Daseins. Nichols gleich mit Holeshot muss sich in der Mitte des Rennens dem Druck seines Teamkollegen Ferrandis beugen, als er in einer Kurve im Zweikampf die Yamaha kurz auf den Boden legen muss. Obwohl er erstmal nur eine Positon verliert hat er plötzlich Shane McElrath im Nacken, der langsam aufblüht und in Anaheim 2 an vielen Stellen der schnellste 250er Fahrer war. Shane  braucht nicht lange um sich vorbei zu schieben und fährt den 2. Platz nach Hause.

 

Der dritte Lauf läuft dann wiederum besser für Adam Cianciarulo, als Zweiter in die Startkurve eingebogen geht er schon bald in Führung, bis sich Shane Mc Elrath an ihn heransaugt und auch nach kurzem Duell vorbei geht.

Am Ende bekommt der ProCircuitfahrer es dann noch mit dem Schlussspurt von Dylan Ferrandis zu tun, den er aber kontern kann und so als 2. durchs Ziel fährt. Colt Nichols macht im dritten Lauf einige Fehler und büsst so seinen Holeshot ein. Trotz allem 4. Platz und somit Gesamtdritter und ein weiteres nächstes Wochenende mit dem Redplate für ihn.

 

So heißt es am Ende Shane McElrath gewinnt Anaheim 2, vor Dylan Ferrandis und Colt Nichols, während Cianciarulo “nur” Fünfter wird, obwohl man sonst den Eindruck hat, dass die Nummer 92 bei allen 3 Rennen der Schnellste war. Nach den ersten Drei Rennen kann man sagen, die Vier sind auch diejenigen, die die Meisterschaft unter sich entscheiden werden.

Unglaublich spannend weil alle vier andere Stärken haben und man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen kann ob einer einen entscheidenden Vorteil gegenüber den anderen hat.

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