Max Nagl – Fürstlich-Drehna-Serie ausgebaut

Max Nagl - immer noch Deutschlands Bester

Vorjahressieger gewann erstes Masters-Rennen 2024 – Lokalmatador Maximilian Spies war „Man oft he Race“

Auch in diesem Jahr ist, zumindest nach dem ersten Tag, Fürstlich Drehna Max-Nagl-Land. Beim Saisonauftakt 2024 des ADAC MX Masters gewann der Bayer am ersten Tag erneut das Rennen der gleich lautenden Top-Klasse. Damit ist er seit fünf Wertungsläufen auf der Tiefsand-Rennstrecke „Rund um den Mühlberg“ im Süden Brandenburgs ungeschlagen. 2022 gewann er den dritten Heat, vor Jahresfrist alle drei Läufe und nun war der 36-Jährige auch am ersten kombinierten Trainings- und Renntag eine Klasse für sich.

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Die Trainings am Samstag gestalteten sich beim diesjährigen Motocross des nun 45 Jahre jungen MSC Fürstlich Drehna schon mal so recht nach dem Geschmack der vor allem lokalpatriotischen Fans. Das Club-Mitglied Maximilian Spies hatte im Qualifying die schnellste Runde gedreht und durfte demzufolge als Erster ans Startgatter. Gleichwohl wählte er eine etwas weiter gen Mitte gelegene Startposition, was soweit okay war. Dennoch kehrte er aus der ersten Rennrunde nur auf dem achten Platz liegend zurück.

Cornelius Tøndel war heute die Nummer 2 bei den Masters

Ganz vorn war wieder einmal Max Nagl, der beim Sprint zum ersten Nadelöhr seinem Beinamen „Holeshot-König“ erneut alle Ehre machte. Einmal in Front, gab es für den Vorjahres-(Gesamt-)Sieger von Fürstlich Drehna und Champion 2023 kein Halten. Bis ins Ziel distanzierte der vierfache ADAC-MX-Masters-Sieger aus Weilheim den fast von Beginn an und bis zum Ende auf Platz zwei rangierenden WM-Piloten Cornelius Tøndel aus Norwegen um knapp 17 Sekunden.

Max Nagl – Deutschlands Speerspitze

Nach seinem nächsten Coup sagte Max Nagl zunächst:

„Ich hatte einen echt guten Start, nicht auf den ersten Metern, aber dann hat es ja doch noch mit dem Holeshot geklappt. Das ist auch immer sehr wichtig, weil man dann seine Spur fahren kann und die Brille sauber bleibt. Am Ende habe ich versucht, meinen Rhythmus zu halten. Wenn man Tempo rausnimmt, passen die Linien und Abstände der Sprünge nicht mehr. Dann wird es noch schwerer.“
Des Weiteren gab er zu Protokoll: „Das war ein gutes Rennen von mir, aber die Strecke gefällt mir auch super gut. Dieses Jahr ist sie aber ganz anders als voriges Jahr. 2023 war sie sehr flach, diesmal sehr uneben. Für die großen Jungs geht das schon, weil wir entsprechend trainiert sind. Aber es war ein hartes Rennen, auch wenn ich es easy gewinnen konnte. Ich habe schon ganz schön kämpfen müssen. Der morgige Tag wird bei mir in der Regel noch besser.“ Dabei klang der letzte Satz schon fast wie eine Drohung.

Der Schnellste im Zeittraining Maximilian Spies

Während die ersten beiden Plätze schnell bezogen waren, ging es um Platz drei hochdramatisch zur Sache. Die meiste Zeit okkupierte der Thüringer Henry Jacobi diesen, doch im letzten Renndrittel machte ihm diesen Maximilian Spies ernsthalft streitig. Nachdem sich der Ortrander in den ersten drei Rennrunden bis auf den Bronzerang vorgekämpft hatte, unterlief ihm ein kleiner Fehler, der ihn wieder bis auf Platz sieben abrutschen ließ. Erneut startete er eine sehenswerte Aufholjagd und schaffte es tatsächlich wieder bis auf Rang drei nach vorn. Wenngleich sich Henry Jacobi nicht abschütteln ließ, schien der erst 20-Jährige die Sache unter Kontrolle zu haben. Doch im letzten Umlauf:

„… habe ich noch einen kleinen Fehler gemacht, da ist Jacobi durchgeschlüpft. Das war natürlich extrem ärgerlich“, erklärte Maximilian Spies nach dem Rennen als letztlich Viertplatzierter.

Noah Ludwig und Henry Jacobi

Der erste von drei Heats des Wochenendes hielt für ihn aber weit mehr Turbulenzen bereit, die er mit folgenden Worten aufdröselte:

„In der ersten Kurve gab es das übliche Gerangel, wobei mir diesmal die Stiefelschnallen weggeflogen sind und ich das ganze Rennen mit einem offenen Stiefel fahren musste. Dennoch habe ich anfangs gut überholt und habe, als ich das erste Mal auf Platz drei lag, meinen Rhythmus aufgebaut. Doch dann bin ich etwas zu weit gesprungen und gestürzt. Dann habe ich wieder gut aufgeholt, hatte dann aber beim Überrunden etwas Pech. Das mit den fehlenden blauen Flaggen war sehr frustrierend für mich. Für morgen nehme ich mit, dass ich etwas vorausschauender beim Überrunden fahren werde. Trotz heute nur Platz vier, ist meine Ausgangslage für einen Platz auf dem Gesamtpodest morgen nicht schlecht.“

Ungeachtet dessen, war Maximilian Spies, neben seinem Trainingspartner Max Nagl, „Man oft he Race“.
Die weiteren Plätze hinter ihm sicherten sich der Brite Adam Sterry, gefolgt vom Vorjahres-Vize Tom Koch, Noah Ludwig und dem Tschechen Jakub Teresak. Die Top-10 komplettierten der Finne Jere Haavisto und der Ex-Finne und heutige Este Harri Kullas.

Nicolai Skovbjerg war der Sieger im Youngster Cup

Das erste Rennen zum ADAC MX Youngster Cup der bis 23-Jährigen entschied der Schwede Nicolai Skovbjerg vor Edvards Bidzans aus Lettland und Bradley Mesters aus den Niederlanden für sich.

Jan Krug aus Pulheim war bester Deutscher im Youngster Cup

Bester Deutscher wurde der Pulheimer Jan Krug als Sechster, dem Peter König aus Eberswalde über den Zielstrich folgte.
Der ebenfalls für den MSC Fürstlich Drehna fahrende Richard Stephan aus Großräschen fiel schon in der Anfangsphase des Rennens mit 40 Startern aussichtslos zurück und wurde am Ende wenigstens noch 31.
Sein Club-Kamerad Joshua Völker aus dem thüringischen Bad Liebenstein verfehlte unter insgesamt 65 Teilnehmern leider die Qualifikation für die Rennen, die am Sonntag in allen Klassen ihre Fortsetzung finden werden.

Ryan Oppliger siegte im Junior Cup 85

Im ebenfalls ersten Rennen am Samstag des ADAC Junior Cup 85 war der Schweizer Ryan Opplige nicht zu schlagen.

Lucas Leok wurde Zweiter im Junior Cup 85
Schnellster deutscher Bursche bei den 85igern war Emil Ziemer

Auf den Plätzen zwei und drei landeten Lucas Leok aus Estland und Emil Ziemer aus Unterwasser.

Konträr zu den genannten Klassen, standen für die Akteure des ADAC MX Junior Cup 125 am Samstag nur Trainings auf dem Programm. Im Qualifying drehte der Ungar Aron Katona die schnellste Runde. Mark Tanneberger aus Finsterwalde qualifizierte sich als 17.

Am Ende des ereignisreichen und anstrengenden ersten Tages des Fürstlich Drehnaer Motocross-Festes zog das Vorstandsmitglied als Sportleiter, der zugleich als Rennleiter fungierende Henrik Pilz, folgendes Zwischenfazit:

„Heute war mit fast zwölf Stunden ein langer Tag; mit schwierigen Wetterbedingungen für alle. Die sehr kühlen Temperaturen und so mancher Regenschauer haben unseren Sportwarten und allen weiteren Helfern alles abverlangt. Deshalb ein großer Dank an dieser Stelle an alle, die mitgemacht und durchgehalten haben. Die Veranstaltung lief im Wesentlichen reibungslos. Nun freuen wir uns auf einen noch so gelungenen Tag morgen.“

Weitere Infos gibt es unter www.msc-fuerstlich-drehna.de sowie www.adac-motorsport.de.

Text: Thorsten Horn
Fotos: Detlef Meier / dm_photomedia

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