Qualifikations-Krimi in Möggers

Jeremy Seewer letzte Saison noch bei Wilvo Vamaha, dieses Jahr beim Monster Energy Yamaha Factory MXGP Team

Jeremy Seewer setzt sich in der Qualifikation des ADAC MX Masters im österreichischen Möggers gegen Jeffrey Herlings durch.

Bereits am Samstag bekamen die Zuschauer bei der zweiten Runde des ADAC MX Masters in Möggers spannenden Motocross-Sport auf höchstem Niveau geboten. Jeremy Seewer und Jeffrey Herlings lieferten sich im Qualifikationstraining ein äußerst spannendes Rennen um die Pole Position und schenkten sich dabei nichts. Am Ende war es der Schweizer Seewer, der mit 1:38.193 Minuten die schnellste Runde auf dem klassischen Wiesenkurs drehte und den MXGP-Weltmeister Herlings dabei um eine halbe Sekunde distanzierte. „Die Strecke ist in einem perfekten Zustand“, freute sich Seewer. „Das Fahren und der Kampf mit Jeffrey haben richtig Spaß gemacht. Am Ende des Qualifikationstrainings war ich sicherheitshalber nochmal auf einer schnellen Runde, aber dann habe ich während einem Sprung den Streckensprecher gehört, der sagte, dass Jeffrey meine Zeit nicht schlagen konnte. Also habe ich die Runde abgebrochen und bin kein unnötiges Risiko mehr eingegangen. Jetzt hoffe ich auf zwei gute Starts am Sonntag und spannende Rennen.“ Max Nagl präsentierte sich bei seinem ersten Rennen nach einer Knieverletzung schon wieder in guter Form und sicherte sich den dritten Platz in der ersten Qualifikationsgruppe.

Schnellster in der zweiten Qualifikationsgruppe des ADAC MX Masters wurde Valentin Guillod (KMP-Honda-Racing). Der Schweizer bestreitet in Möggers sein erstes ADAC MX Masters Rennen in dieser Saison und präsentierte sich gleich von seiner besten Seite. „Ich bin happy, dass ich die schnellste Zeit in meiner Gruppe fahren konnte“, freute sich Guillod. „Es war gar nicht so einfach, denn ich hing lange auf dem dritten Platz fest. Aber kurz vor Ablauf der Zeit gelang mir nochmal eine super Runde, mit der ich die Spitze übernehmen konnte. Ich denke Seewer und Herlings sind hier ein wenig zu schnell, aber der dritte Platz am Sonntag wäre auch ein super Erfolg für mich.“ Mit Pascal Rauchenecker (Classic Oil/SHR Motor Sports/KTM) konnte ein Österreicher die zweitschnellste Zeit in dieser Gruppe fahren und die einheimischen Fans begeistern. Der dritte Platz ging an den Esten Tanel Leok (A1M Husqvarna).

ADAC MX Youngster Cup

Im ADAC MX Youngster Cup konnte sich Cyril Genot (Genot Racing KTM Team) die Pole Position sichern. Der Franzose verwies den Österreicher Michi Sandner (Thermotec Racing KTM Team by Mefo Sport) mit nur 0,082 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. „Ich war in den letzten Jahren sehr häufig verletzt und es fühlt sich sehr gut an, endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis zu haben“, freute sich Genot über Startplatz eins. „Die Strecke war super präpariert, das ist hier wie bei einem WM-Lauf und ich bin sehr froh hier starten zu können. Ich hoffe, dass ich morgen zwei gute Starts zeigen kann, dann ist alles möglich.“

In der zweiten Qualifikationsgruppe markierte Bastian Bogh Damm (WZ-Racing/KTM) die schnellste Rundenzeit. „Ich hatte bei ein paar Anläufen gelbe Flaggen auf der Strecke und konnte deshalb meine beste Runde gar nicht zeigen. Ich denke es geht noch ein wenig schneller“, grinste der Däne nach dem Qualifying selbstbewusst. „Am Sonntag benötige ich gute Starts, der Rest wird sich zeigen.“ Zweitschnellster Fahrer in der Gruppe war Bogh Damms Landsmann Glen Meier (Team Specialmontering/Yamaha) vor dem Österreicher Marcel Staufer (KTM Sarholz Racing Team).

ADAC MX Junior Cup 125

Im ADAC MX Junior Cup 125 präsentierte sich Lokalmatador Mike Gwerder (KINI KTM Junior Pro Team) in bestechender Form. Der Schweizer distanzierte die Konkurrenz um fast 1,5 Sekunden und zeigte sich auch zuversichtlich für die beiden Rennen am Sonntag. „Möggers ist meine Lieblingsstrecke und sozusagen mein Heimrennen“, erklärte Gwerder seine besondere Beziehung zu dem Wiesenkurs über dem Bodensee. „Ich bin hier in Möggers im Verein und trainiere öfters hier, deshalb kenne ich den Kurs natürlich sehr gut. Meine Rundenzeit war sehr vielversprechend und wenn ich am Sonntag gute Starts in die Rennen erwische, rechne ich mir auch gute Chancen auf einen Platz auf dem Siegertreppchen aus.“ Auf den Plätzen zwei und drei landeten die beiden Teamkollegen Camden McLellan (Kosak Racing Team/KTM) und Nick Domann (Kosak Racing Team/KTM). McLellan konnte im letzten Jahr den ADAC MX Junior Cup 85 gewinnen und macht sich nun auf den Weg auch in der nächst größeren Klasse ganz vorne mitzumischen.

ADAC MX Junior Cup 85

Wie gewohnt, bestritten die Nachwuchs-Piloten des ADAC MX Junior Cup 85 bereits am Samstagnachmittag den ersten Wertungslauf. Schnellstarter Tobias Caprani (Kosak Racing Team/KTM) konnte in Führung liegend in die erste Kurve abbiegen, sich allerdings nicht lange über den Platz an der Sonne freuen. Noch in der ersten Runde übernahm der Meisterschafts-Spitzenreiter Edvards Bidzans (MX Moduls/Husqvarna) die Führung und baute seinen Vorsprung über die Renndistanz kontinuierlich aus. „Mein Start war nicht schlecht“, freute sich der Lette. „Danach konnte ich schnell die Führung übernehmen und im Anschluss mein eigenes Rennen fahren. So darf es morgen gerne weitergehen“ Platz drei hinter Caprani ging an Julius Mikula (JD Gunnex KTM Racing Team). Der 12-jährige Tscheche hatte nach einem schwachen Start eine exzellente Aufholjagd gezeigt und sich von Platz 15 bis aufs Podium verbessert. Bester deutscher Starter im Ziel war Valentin Kees (Kosak Racing Team/Husqvarna) auf Platz vier.

Text: Harald Englert
Foto: Steve Bauerschmidt
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