MOTOCROSS-MAGAZIN YOUTH! Im hohen Norden sind wir über einen Nachwuchspiloten gestolpert, der groß werden möchte. Wir haben uns heute mit dem Husqvarna – Piloten und Nachwuchsfahrer Devin Möhrke in Sophienhamm in der Nähe von Rendsburg am Nord-Ostsee-Kanal im wunderschönen Schleswig-Holstein getroffen. Devin kam nicht alleine, seine Familie mit Mama Mandy und Papa Kai ließen sich das Treffen mit dem MOTOCROSS-MAGAZIN nicht entgehen. Die ganze Familie, inklusive Oma Brigitte, sind total Motocross verrückt. Jeder hat seinen Part, von Mechaniker über Koch, Seelsorger oder einfach nur Mama und Papa, die am Streckenrand stehen und mitfiebern.
Wir wollten mehr wissen! Wer ist dieser großgewachsene MX-Rider, der sich aktuell im 2. Ausbildungsjahr zum Mechatroniker für Nutzfahrzeuge bei I.C.S. Inter-Commerz Service GmbH in Rendsburg befindet? Aus welchem Heimatverein stammt er und wie gestaltet er sein Leben mit dem Motocross? Wer steht hinter ihm und unterstützt Devin bei seiner Leidenschaft? –DAS erfährst Du in diesem Artikel. MOTOCROSS-MAGAZIN YOUTH!
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Devin war erst 2 Jahre alt, als er im Jahr 2009 unbedingt Quad fahren wollte. Mandy Möhrke dachte nur: Er kann noch nicht einmal geradeaus laufen, aber will schon Quad fahren. Ein Jahr später war der Wunsch immer noch da und endlich auch das langersehnte Quad.
Im November 2014 musste Devin eine Entscheidung treffen. Quad war zu klein, was nun? Er hatte die Gelegenheit, bei dem Automobilclub von Rendsburg e.V. im ADAC in Lehmbek, die Vereinsmaschine eine Yamaha TTR 90, auf der Kinderstrecke zu testen. Nach den ersten Runden hatte er seine Entscheidung getroffen: Mit 2 Rädern kann man definitiv Spaß haben.
Knapp eine Woche später hatte Devin seine eigene Maschine, eine Yamaha PW 80. Papa Kai erzählte uns: Devin sollte erstmal ein Jahr auf der PW fahren und Erfahrungen sammeln. Daraus wurden ganze 3 Monate und Devin passte nicht mehr auf die PW 80. Also Klassenwechsel und der MX-Rider steigt im April 2015 auf eine Kawasaki KX 65 um.
Ein Jahr lang fuhr Devin auf der KX 65 und sammelte die ersten Rennerfahrungen im Schleswig-Holstein Cup und im NMX-Cup, bis er wieder viel zu groß und schwer für das Bike war. 2016, mit 9 Jahren, wechselte Devin dann auf eine Kawaski KX 85. Auch diesen Klassenwechsel meisterte der MX-Rider und fuhr sich schnell mit dem Bike ein.
2018 war ein schwieriges Jahr. Devin kämpfte mit seiner Motivation und seinem Ehrgeiz. Die Freunde schwand und es stand die Frage im Raum, lohnt überhaupt noch der ganze Aufwand (nicht nur der finanzielle und auch der zeitliche Aufwand). Die Fortschritte blieben aus und die Motivation hatte er irgendwann mal auf der Strecke verloren. Auch solche Momente gibt es zuhauf bei diesem Sport.
Wir fragten Devin: Was hast du gemacht, um deinen Spaß an dem Sport wiederzuerlangen? Scheinbar bist du ja dabei geblieben!?
„Mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf. Soll ich den Stress und die Anstrengungen weiterhin in Kauf nehmen oder suche ich mir ein entspannteres Hobby, Fußball oder so…? Dies war ganz klar der Moment, wo der Wille weiterzumachen, sich in meinem Kopf einbrannte. Mein Motto wurde – Heul nicht, kämpfe…! -“
Ende 2019 musste seine Husqvarna TC 85 auf einen Riwa Rahmen umgebaut werden, weil Devin zu groß war. Er konnte noch nicht in die höhere Klasse wechseln, da er erst 12 Jahre war und das Regelwerk besagt, dass man erst ab 14 Jahren an MX 2 Rennen teilnehmen kann. Der Versuch, an eine Sondergenehmigung zu kommen, klappte auch nicht.
Und dann kam 2020 mit Corona…. Wie allen im MOTOCROSS, erging es auch Familie Möhrke. Was nun, Devin sein Bike wurde gerade für 5000 Euro umgebaut und jetzt geht nichts mehr. Weder Training noch Rennen sind möglich, geschweige mal vor die Tür zu gehen.
Kurzerhand stieg Devin auf die Husqvarna TC 125 um. Die Zeit nutzen, bis es weiter geht. 2020, mit 12 Jahren ging es in die nächste Klasse. Mitte im Corona-Jahr brachte der MC-Ludwigslust e.V. und Jef Janssen das Race-Simulationstraining auf den Weg, ein Training unter Rennbedingungen, in 4-facher Ausführung.
Das war Devin seine Chance, keine Altersbegrenzung und einmal mit den Big Boys fahren. Der MX-Rider erzählte uns: Da musste ich unbedingt mitfahren!
Ziel war es durchzufahren und vielleicht nicht als Letzter ins Ziel zu kommen. Bei 38 Grad im Schatten und eine Renndistanz von über 30 min, keine einfache Aufgabe. Devin biss sich durch und wurde am Ende auch belohnt. Gibson spendierte dem motiviertesten Fahren einen Satz Reifen. Diesen durfte Devin als erster mit nach Hause nehmen.
Seit dem Wechsel in die MX 2 Klasse konnte der MX-Rider etliche Erfahrungen in vielen Rennserien und die unterschiedlichsten Rennen sammeln. 2021, die erste richtige Rennsaison nach Corona, erreichte Devin die Podiumsplätze im NMX-Cup und dem Schleswig-Holstein Cup. Dies gab ihm die Motivation für die kommende Saison.
2022 begann, wie 2021 aufhörte. Viel Training, harte Arbeit, das Motorrad und Devin versuchen an die Grenzen zu gehen. Zur Sommerpause befand sich der 15-jährige Husqvarna-Pilot auf dem besten Weg, die NMX-Cup zu gewinnen, auch im Schleswig-Holstein Cup war der Titel noch drin. Das Highlight war die Nominierung zu den Cross Finals in Bauschheim und einen Startplatz beim Bundesendlauf in Frankenbach zu ergattern. Also ging es Ende August nach Bauschheim.
Mit einer 125er in einer Klasse, wo nur 4 Takter an den Start gehen, ist eine absolute Herausforderung. Aber „Heul nicht, kämpfe…“ und das bis zum bitteren Ende. Dies kam auch im 2. Lauf. Ein anderer Fahrer fuhr Devin ins Vorderrad, sodass er mit dem rechten Bein das komplette Gewicht abfangen musste. Das wars… Schnell war klar, mit dem rechten Knie stimmt was nicht. Devin war am Boden zerstört. Nicht wegen der Schmerzen, sondern die Saison war von einer Sekunde auf die andere vorbei.
Es waren noch 2 Rennen zu fahren, um den Sack für die Meisterschaft zuzumachen. Erstmal ab nach Hause und zum Arzt, dort wurde schnell klar, die Verletzung ist schwerer als gedacht. Knöcherner Kreuzbandabriss, Meniskus angerissen. 2022 war nach dieser Diagnose beendet. OP stand an und anschließend Wiederaufbau.
Im November 2022 saß Devin das erste Mal nach der Verletzung wieder auf dem Bike und hatte gleich ein neues Arbeitstier. Die Husqvarna TC 250 war da und wurde auch gleich mit seinem Trainer Hannes Volber von CXXII Limitless Training über die Strecke bewegt. Devin schwärmte uns vor: Das ist genau das Richtige.
Im Dezember ging das Training wieder los und Devin erzählte: Ich war schon fast übermotiviert. Den Winter nutzte ich, mit Hannes in Spanien und Italien wieder in die richtige Spur auf der Strecke zu kommen. Der Husqvarna-Pilot war nach dem harten Training um so mehr motiviert und hatte den Willen, stärker zurückzukommen.
Anfang März 2023 ging es mit der 250er nochmal zum MC Genthin e.V. zum Training mit Hannes Volber. Da wartete schon der nächste Rückschlag. Es liefen die Vorbereitung für das erste Rennen der Saison, im Sandkasten des Nordens in 2 Wochen beim MC Tensfeld e.V.. Na zweieinhalb Runden, mitten im großen Sprung, knallte und schepperte es im Motor der Husqvarna TC 250. Nach einem kurzen Überblick war klar, Motor ist fest und das 2 Wochen vor dem Saisonauftakt.
Was nun?
Wir fragten Devin: Was ging dir in diesem Moment durch den Kopf? Der MX-Rider erzählte: Doch noch die 125er dieses Jahr? Mandy und Kai warfen noch eine Option in den Ring. Oder wir versuchen die 250er bis zum Rennen fertig zu bekommen.
Buh, das wird ’ne harte Nummer.
Also ab nach Hause und von unterwegs schon mal mit Jürgen Sedlak telefonieren, der Mann für alle Motoren Fälle. Zu Hause angekommen, ausladen, waschen und ab in die Garage. Beim ziehen des Zylinders kam dann das große Entsetzen. Mehr Motorschaden geht nicht. Das reinste Trümmerfeld im Motor. Kolben klemmte oben im Zylinder fest und hat unterhalb alles herausgerissen, das Pleuel war in tausend Teile zursprungen. Das Bild mussten wir erstmal verdauen, erzählte uns Mandy.
Ein Tag später stand die Entscheidung fest. Wir setzen Himmel und Höhle in Bewegung, um die Husqvarna TC 250 bis zum Rennen fertig zu bekommen. Also Motor raus und ab zu Jürgen. Bestandsaufnahme, was brauchen wir an Teilen? Dann hängten wir uns ans Telefon. Erster Anruf ging an einen langjährigen guten Freund der Famile, Silvio Duvier, was kann er besorgen, dann mit Michel Kaschny von TTW, mit Christian Kunert von Motorradsport Krahl & Kroschel GmbH, einem Sponsor und Unterstützer von Devin und mit vielen Anderen. Wir brauchten einen neuen Zylinder, Kopf, Pleuel, Auslasssteuerung und und und. Nach vielen Telefonaten konnten wir alle Teile innerhalb einer Woche bekommen. Der Schaden belief sich am Ende auf fast 3000€.
Man muss auch mal Glück haben. Ohne solche Leute und deren Einsatz wäre es nie möglich gewesen. Wir möchten uns nochmal bedanken für diese Hammer Unterstützung. Ohne solche Menschen, mit so einer Leidenschaft gäbe es nicht mehr viele Möglichkeiten im Motocross, erzählten uns Kai und Mandy. Der ganze Stress zahlte sich in Tensfeld aus. NMX-Cup Tageswertung Platz 1 in der MX 2 250 Klasse. Das erste Mal in Devin seiner Motocrosslaufbahn Podium beim MC Tensfeld e.V.. Auch bei den nächsten Rennen konnte Devin endlich zeigen, was er konnte. Beim jeden Start vom Gatter war das Ziel, als erster raus und als Erster wieder rein. Der Plan ging auf. Erfolg ist kein Glück, sondern harte Arbeit, den Willen zu kämpfen und über seine Grenzen zu gehen.
Mitte Mai 2023 war Devin Führender im NMX-Cup, Schleswig-Holstein Cup und beim Niedersachsen-Cup, als der Husqvarna-Pilot stürzte und zum Arzt musste. Da der nächste große Rückschlag. Bei den Voruntersuchungen konnten die Ärzte nicht genau sagen, was das Knie genau abbekommen hat. Also OP….
Nach der OP kam die Ärztin mit nicht so guten Nachrichten. Das Knie hat einen großen Schaden abbekommen. Das gerade neue Kreuzband muss wieder neu. Devin erzählte uns: Als ich das hörte und mir die Ärzte noch erzählten, ob ich überhaupt in dieser Intensität weiter machen kann, ist fraglich. Es brach eine Welt in mir zusammen. Alles wo ich hingearbeitet hatte, damit sollte jetzt Schluß sein? Wieder eine Saison als Führender vorzeitig zu Ende. Jeder, der für seine Ziele kämpft, kann diesen Moment sicher nachfühlen. Dieses tiefe Loch, wo man wieder hineinfällt, obwohl man es dort gerade heraus geschafft hatte.
Es stand die 2. OP an, Wiederaufbau vom Knie. Es lief alles nach Plan, nach der OP war meine Ärztin guter Zuversicht, dass ich ohne Einschränkungen wieder Sport machen kann. Was für mich schwer zu verstehen war, ich muss mindestens 9 Monate warten, bis ich zurück auf Motorrad kann, erzählte uns Devin noch ein wenig niedergeschlagen.
Devin erzählt uns: Ich habe die letzten Monate hart an mir gearbeitet, um wieder fit zu werden. Hannes, meine Eltern und viele andere liebe Menschen um mich herum, haben alles möglich gemacht, um mich auf diesem Weg zu unterstützen. Ich möchte einfach noch mal die Möglichkeit nutzen, um DANKE zu sagen. Nur noch wenige Wochen und ich bin zurück.
Mandy sagte: Wir waren in der ganzen Zeit nicht untätig. Im Jahr 2024 wird es viele neue Gesichter geben und es wird spannend werden. Freut euch darauf…
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