Wir waren heute an der deutschen Nordseeküste in der wunderschönen Hafenstadt Bremerhaven und haben uns mit Rico Kallauch getroffen! Vielen von uns ist der Deutsche Motocross Pokal-Sieger aus dem Jahre 2000 persönlich bekannt. Wir wollten mehr wissen! Was macht Rico heute und wie steht es eigentlich um sein bekanntes Arrangement für die Motocross-Strecke „Motodrom am Degenberg“ in Langeln bei Bremervörde? – DAS erfährst Du in diesem Artikel. MOTOCROSS-MAGAZIN LOKAL! Folgt uns auf unserem offiziellen WhatsApp Kanal HIER
Mit 16 Jahren hat Rico in einer abgelegenen Baggerkuhle eine Garelli gefunden und das demolierte Ding wieder zum Laufen gebracht. Von da an hat in ihm das Feuer zum Motocross-Sport gelodert.
Auf dem Motocross Gelände in Hoope drehte er damals seine ersten Runden. Kurze Zeit später folgte ein richtiges Motocross-Bike samt Ausstattung. Am Streckenrand von Hoope lernte er auch seine Frau Conny kennen, ohne die der ganze Aufwand im Sport nie möglich gewesen wäre. Während Conny Zuhause das Geschäft hütete, reiste Rico dem Motocross-Zirkus hinterher.
Rico gewann mehrmals den NMX-Cup und hatte sich im Jahre 2000 das Ziel gesetzt, den Deutschen Motocross Pokal zu gewinnen, was ihm auch gelang. Seinem Sohn Mike, der 1993 zur Welt kam, hatte er das Hobby in die Wiege gelegt. Rico hatte sich im Laufe der Jahre viel im Bereich des Motorsports angeeignet, vor allem die Technik begeisterte ihn immer wieder aufs Neue.
Mit seinem Sohn startete er über die Jahre in vielen Motocross Serien. Am erfolgreichsten war Mike bei den Jump & Race Masters in Kiel, dort konnte er 2010 beide Veranstaltungstage gewinnen. Im Jahr 2012 trat er ebenfalls dort an und gewann einen Veranstaltungstag. Bei den ADAC MX Masters war Mike mit der Startnummer 254 zuletzt unter den Top 10.
Im Krankenhaus in Bremerhaven werden gute Freunde besucht.
In einigen Teams zu Gast gewesen
Das erste richtige MX-Team, was Rico und Mike angesteuert haben, war das damalige Team Race Direct von Sven Kiedrowski. Kiedrowski kam damals auf Rico zu und erkannte in seinem Sohn ein kleines Talent, welches er mit Hilfe seines Teams unterstützen wollte. Lange Jahre fuhren Sohn und Vater für das Team von Sven. Hier entstand bis heute eine gute Freundschaft.
Beim erfolgreichen Jump & Race Masters 2012 in Kiel fuhr Mike zuletzt für das Kiedrowski Racing Team, welches von Sven Kiedrowski stammte.
Nach den vielen Jahren bei Race Direct und Kiedrowski Racing fragte ein belgisches Team bei Kallauch’s Sohn an. Hier sammelte Rico viele Erfahrungen und lernte Mechaniker im internationalen Raum kennen.
Im Jahr 2012 erlitt Mike, nach einem Verkehrsunfall mit seinem Straßenmotorrad so schwere Verletzungen, dass er an den Folgen starb.
Nach dem Ableben seines Sohnes schmiedete Rico nun sein kleines, aber feines Motocross Team, das Team #254. Hier fahren viele Just for Fun, vor allem diejenigen die Mike noch persönlich kannten fühlen sich besonders geehrt für dieses Team die Fahnen hochzuhalten. „Es ist schon ein geniales Gefühl, wenn bei den ADAC MX Masters durch die Lautsprecher dein eigenes Team erwähnt wird und dass viele Grüße nach „Oben“ gehen“, berichtet Rico.
Für Rico war es nie eine Option, sein Arrangement, insbesondere seine Zeit- und Energie zurück zu schrauben. Der Motocross-Sport liegt Rico am Herzen. Deswegen liebt er es, seine Zeit zu investieren. Daraufhin entstand eine Stiftung für den Jugendsport. Rico unterstütze nach dem Tod von Mike zahlreiche Fahrer, die diverse Erfolge einfahren konnten.
Es galt nicht als Ersatz, was viele ihm in den letzten Jahren unterstellten, sondern die Leidenschaft zu diesem grandiosen Motorsport und das Wissen, welches er sich gerade mit seinem Sohn angeeignet hatte, weiterzugeben und noch mehr zu vertiefen.
Seit über 20 Jahren kämpfte Rico dafür, das „Motodrom am Degenberg“ in Langeln bei Bremervörde in ein eingetragenes Motorsportgelände zu wandeln. Nach vielen Behördengängen, einer Menge Kapital und sehr viel Zeit, hat Rico es endlich geschafft, ein eingetragenes MX-Gelände zu realisieren. Heute trainiert er hier viele jugendliche Fahrer, die es mit seiner Hilfe in internationale Rennserien geschafft haben.
Rico Kallauch 2004 am „Motodrom am Degenberg“ auf RACE DIRECT YAMAHA YZ250 – erst mit der eigenen Raupe die Bahn abgezogen, dann unendlichen Spaß gehabt!! Dafür lieben wir Rico – Motocross als Lebenseinstellung!
Rico weiß, dass sein Stil, der Jugend das Motocrossfahren näher zu bringen, nicht bei jedem gerne gesehen ist. Doch heutzutage zählt eher das gute Aussehen und ob die Sonnenbrille perfekt sitzt. Für ihn ist es nicht einfach, ein gutes „Grundpaket“ bei potenziellen Fahrern zu finden. Vor allem das Umfeld muss stimmen, weiß der 56-Jährige heute.
Mittlerweile hat Ricos Tochter Angi das Familienleben, mit zwei Kindern wieder aufleben lassen. Ricos Enkel „Lenn“ hat bereits mehrere Motorräder von Opa gesponsert bekommen und hat Opa dazu überredet, in seinem Garten eine kleine Motocross-Strecke zu bauen! Mit dem Elektrobike schimpfen die Nachbarn auch nicht wegen irgendwelchem Lärm!! 🙂
Wir vom MOTOCROSS MAGAZIN DEUTSCHLAND sagen: Rico, Conny, Angelina– und Lenn: größten Respekt vor Eurem Motorsport-Enthusiasmus! Wir wünschen Euch alles erdenklich Gute für die Zukunft. Möge Mike niemals vergessen werden.
– In Erinnerung an Mike Kallauch –
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Sehr coole Story, aber auch sehr traurig.
Rico schlägt keiner hinsichtlich seiner Passion für diesen Sport. Für mich immer ein Vorbild.
Danke Lutz!