Monster Energy Cup – Las Vegas

Copyright Jeff Kardas

Monster Energy Cup 2018 Las Vegas

 

Hintergrund

Das monstermäsigste 😉 Event der Nachsaison findet seit einigen Jahren in Las Vegas statt. Der Monster Energy Cup ist eine eintägige Supercrossveranstaltung, das Preisgeld für den Gewinner bei dem Rennen in dem das Who-is-who des amerikanischen Supercross antritt sind über 100000 Dollar. Wer es jedoch schafft, alle 3 von 3 Läufen zu gewinnen , der geht mit dem unglaublichen Preisgeld von einer Millionen Dollar nach Hause. Bisher geknackt wurde der Quasi-Jackpot dreimal, letztes Jahr von Marvin Musquin.

Der Clou für die Livezuschauer ist übrigens, dass sie auf einen Fahrer wetten können, und sollte dieser Fahrer den dreifachen Laufgewinn abräumen, so erhält auch ein Zuschauer den man nach dem ersten Lauf ausgelost hat (in dem er auf den Gewinner und so einzig möglichen Jackpot-Kandidaten gesetzt hatte), den gleichen Jackpot. Vegas das Glücksspielerparadies, macht es also besonders spannend.

Wenige Fahrer der US-Spitze waren abstinent (in dem Fall u.a. Ken Roczen) und so las sich die Liste der Fahrer eigentlich gleich wie ein Supercross in der normalen Saison. Eli Tomac, Marvin Musquin, Blake Baggett, Justin Barcia uvm. waren alle auf ihren 2019er Bikes gekommen, um die Chance auf die Millionen zu haben. 2019er Bikes heißt auch, dass die Umsteiger mit ihren neuen Vertragspartnern und Motorrädern antreten (Cooper Webb auf KTM , Reed auf Suzuki) und die Aufsteiger (wie z.B. Joey Savatgy) auch auf ihren neuen Bikes das erste Mal im Renneinsatz zu sehen sind.

Die Rennen sind je 10 Runden lang, quasi ein richtiges Sprintrennen, haben keine Waschbretter in sich, dafür aber 2 sandige Teile und als Besonderheit 1 sogenannte Jokerlane. Die Jokerlane dauert ist eine Alternativroute von einem Teil der Strecke, sie dauert 5-7 Sekunden länger als die Fahrt auf der regulären Strecke und sie MUSS !!! einmal pro Lauf innerhalb der 10 Runden vom Fahrer genommen werden. In der Vergangenheit hat das im Eifer des Gefechts der ein oder andere schon mal verpasst und wurde dadurch in der Wertung nach hinten geschoben.

 

Das Rennen

Der amtierende Cup-Champion und Million-Dollar-Man des letzten Jahres Marvin Musquin trat natürlich an, um einen weiteren 7 stelligen Betrag seinem Bankkonto gut zu schreiben. Im ersten Lauf sah Marvin sehr gut und sehr smooth aus, man sah wie sehr ihm die Strecke liegt. Letztlich wollte er natürlich auch beweisen, daß er in der Lage ist nächste Saison Tomac zu schlagen.

Im ersten Lauf sah es noch richtig gut aus und er ackerte sich von einem mittelmäsigen Start bis auf Platz 2 vor.  Die Rennen danach liefen nicht mehr so gut und mit einem Start in Rennen 3 bei dem ihn wohl Malcolm Stewart fast abschoss, konnte er den Cup nur mit einem enttäuschenden 11. Rang (2.-9.-21.) beenden.

Die Geschichte des Gewinners war natürlich eine andere und von vielen Endorphinen und Spannung geprägt. Eli Tomac, der Gewinner des ersten Laufs wahrte sich souverän im zweiten Lauf die Chancen und gewann dort in altbekannter Manier. Der nach dem ersten Lauf gezogene Zuschauer und das ganze Publikum waren nun also auf den dritten Lauf gespannt. 1 Millionen Doller sowohl für Tomac als Racegewinn, als auch für den Zuschauer (den sie natürlich auch viel im TV zeigten und dem die Nerven natürlich auch durchgingen). Es ging also um was und Tomac legte leider einen mittelmäsigen Start hin, was auf der Strecke schon wirklich Mist ist, weil man wenige Stellen hatte an denen man überholen konnte.  Der Charge durch das Pack gestaltete sich so auch schwieriger für Tomac und Malcolm Stewart war erstmal eine richtig harte Nuss für Tomac, an der länger als ihm lieb war kaute. Nachdem er sich an Malcolm vorbeidrängte stand das ganze Stadion von den Rängen auf, niemanden ließ das kalt. Friese, Reed und Anderson hatten Tomac wenig entgegen zu setzen und so blieb nur noch der eigene Umsteiger-Teamkollege Joey Savatgy (der an dem Wochenende einen sagenhaft guten Einstieg auf die 450er hatte), der Eli von der Millionen abhalten konnte. Savatgy hatte ein paar Kurven vor Schluss ein Einsehen mit Tomac und tat das, was für die Stimmung im Kawasaki-Truck mit Sicherheit das Beste war und ließ Tomac vorbei.

Das ganze Stadion war am ausflippen, weil Tomac und sein mittlerweile wohl größter Fan den Millionen-Dollar-Jackpot geknackt hatten.

 

Post Race (nach dem Rennen)

Was verbleibt an Eindrücken nach dem Rennen? Man ist natürlich teils schlauer im Hinblick auf 2019.

Joey Savatgy scheint der Umstieg in die große Klasse unglaublich gut getan zu haben. Eli Tomac ist immer noch “the man to beat” , Jason Anderson ist noch nicht so fit wie er sich das wünschen würde. Malcolm Stewart sah aus, als würde er sich auf der Honda pudelwohl fühlen. Chad Reed der bei seinem ersten Suzi-Einsatz im dritten Lauf aufs Podium gefahren ist, zeigt wie weit ein alter Hase noch kommen kann und das ihm die Suzuki durchaus liegt. Hätte er unter der Tablebrücke in Lauf 2 nicht den Motor abgewürgt auf Platz 2 hinter Tomac fahrend, wäre das Wochenende noch viel eindrucksvoller gelaufen.

Auch wenn das Ergebnis nicht so aussieht konnte man sehen, daß Marvin Musquin nächstes Jahr um den Titel mitkämpfen wird. Er hatte Pech (im zweiten Lauf in Reed reingefahren als der vor ihm den Motor abwürgte und im dritten Lauf der Startvorfall bei dem ihn Stewart rausgeballert hat) und war ansonsten definitiv richtig flott unterwegs.

Aber es bleiben auch einige Fragen offen in Richtung auf Anaheim 1. Wie schnell wird Roczen im Vergleich zu Tomac und Musquin sein. Wo wird sich ein Aron Plessinger, ein Weston Peick, Cole Seely, Justin Brayton und viele mehr, die an diesem Wochenende nicht da waren einfügen ? Ist das alles was ein Baggett und ein Cooper Webb zeigen werden nächstes Jahr (was wohl bezweifelt werden darf).

 

Die alte Saison ist also jetzt entgültig abgeschlossen, mit Spannung erwarten wir die nächste ! Getrost dem Motto: Nach dem Rennen ist vor dem Rennen

0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
make 2-stroke great again
make 2-stroke great again
5 Jahre zuvor

Von wegen Saison ist abgeschlossen.
Jetzt kommt das grosse Finale ,ohne Tuk-Tuks.
Schade, dass einige kneifen,wo doch alle Spass an den Smokern haben,was viele Videos beweisen.
Auf Redbull-TV live So. 2h30, für den aufgeweckten Kenner.