Pascal Rauchenecker startet von der Pole Position ins Finale des ADAC MX Masters. Edvards Bidzāns sichert mit Sieg vorzeitig Titel im ADAC MX Junior Cup.
Bei perfekten äußeren Bedingungen wurden am Samstag auf dem Schützenbühlring in Holzgerlingen die Qualifikationstrainings gefahren. Im ADAC MX Junior Cup 85 wurde bereits der erste Wertungslauf bestritten, den der Lette Edvards Bidzāns (MX Moduls/Husqvarna) gewinnen konnte. Der 14-jährige sicherte sich damit vorzeitig den Titel in der prestigeträchtigen Nachwuchsklasse.
In der ADAC MX Masters-Klasse drehte Pascal Rauchenecker (Classic Oil/SHR Motorsports/KTM) mit einer Zeit von 2:04.126 Minuten die schnellste Runde. Der Österreicher sicherte sich die Pole Position in seiner letzten fliegenden Runde und zeigte sich mehr als zufrieden mit seiner Schlussattacke. “Mein Speed hat sich über die Saison hinweg in die richtige Richtung entwickelt”, so Rauchenecker.
“Ich denke hier auf dem Schützenbühlring ist die Startposition durchaus wichtig, deshalb freue ich mich umso mehr über die Pole. Das werden morgen sicher zwei spannende Rennen.”
Mit 57 Punkten Rückstand auf die Spitze, hat der KTM-Fahrer zwar keine Chance mehr auf den Titel, könnte aber durchaus noch in der Gesamtwertung aufs Treppchen klettern.
Erster in der zweiten Qualifikationsgruppe, aber gut eine halbe Sekunde langsamer als Rauchenecker, war Sulivan Jaulin (Raths Motorsports/KTM). Der Franzose hatte, von einem fünften Platz Platz in Gaildorf abgesehen, bisher eine eher durchwachsene Saison und freute sich deshalb ganz besonders über Startplatz zwei.
“Ich habe mich schon beim vergangen Rennen in Bielstein gut gefühlt, aber da bin ich leider gleich im ersten Lauf schwer gestürzt”, ärgerte sich Jaulin. “Hier in Holzgerlingen läuft es bisher wirklich gut, ich habe heute viel Selbstvertrauen getankt und hoffe morgen auf gute Starts. Wenn ich gut aus dem Gatter komme, möchte ich gerne um einen Platz auf dem Podium kämpfen.”
Mit nur 0,135 Sekunden Rückstand platzierte sich der Meisterschaftsführende Dennis Ullrich (Bodo Schmidt Motorsport/Husqvarna) auf Platz zwei hinter Jaulin.
“Ich habe am Ende des Trainings noch mal eine Attacke auf die Pole gefahren, aber da waren in einigen Kurven schon die besten Anlieger weggebrochen und das sind dann eben die zwei, drei Zehntel die einem dann letztendlich auf die Bestzeit fehlen.”
Der zweite Platz in der zweiten Qualifikationsgruppe ging an den Österreicher Lukas Neurauter (KTM Sarholz Racing Team).
ADAC MX Youngster Cup
Im ADAC MX Youngster Cup fuhr nicht einer der beiden Titelfavoriten Jeremy Sydow (DIGA-Procross Husqvarna) oder Rene Hofer (KTM Junior Racing) auf die Pole Position, sondern der Österreicher Michael Sandner (Thermotec Racing KTM Team by Mefo Sport). Der 20-Jährige zeigte sich in der zweiten Qualifikationsgruppe glänzend aufgelegt und schnappte sich mit der absolut schnellsten Rundenzeit von 2:05.209 Minuten den besten Startplatz für die beiden Rennen am Sonntag.
“Ehrlich gesagt, glaube ich, dass es sogar noch ein wenig schneller geht”, meinte Sandner nach der Qualifikation. “Die Strecke passt mir wunderbar, ich komme hier richtig gut in Schwung. Leider ist gestern mein Opa verstorben, deshalb freut es mich ganz besonders, dass ich heute für ihn die Pole Position holen konnte. Mal schauen, was morgen in den Rennen herauskommt.”
Hofer konnte zwar die Zeit seines Landsmannes nicht knacken, doch mit der zweitschnellsten Runde in dieser Gruppe und damit dem dritten Startplatz hat der KTM-Pilot eine nahezu optimale Ausgangsposition für den Titelkampf am Sonntag.
Die hat auch Jeremy Sydow (DIGA-Procross Husqvarna), denn der Meisterschaftsführende zeigte auch bei der finalen Veranstaltung des ADAC MX Youngster Cup 2019 nicht den Hauch einer Schwäche und drehte mit einer Zeit von 2:05.451 Minuten die mit Abstand schnellste Runde in der ersten Qualifikationsgruppe. Mit nur neun Punkten Vorsprung auf Rene Hofer (KTM Junior Racing) erwartet Sydow am Sonntag ein heißes Duell mit seinem österreichischen Kollegen, sieht sich jedoch bestens dafür gewappnet:
“Der Verein hat die Strecke super vorbereitet und ich fahre sehr gerne auf dem Schützenbühlring”, versicherte der 19-Jährige nach dem Training. “Für die beiden Rennen am Sonntag habe ich mir keine Taktik zurechtgelegt, ich bin kein Freund von solchen Rechenspielen, ich möchte lieber beide Läufe gewinnen.”
ADAC MX Junior Cup 125
Simon Längenfelder (WZ-Racing/KTM) wurde aufgrund seines großen Vorsprungs und des verletzungsbedingten Ausfalles von Mike Gwerder (KINI KTM Junior Pro Team) schon vor dem Finalrennen Champion des ADAC MX Junior Cup 125, doch diese Tatsache änderte an der Herangehensweise des 15-Jährigen gar nichts.
“Das ist wirklich schade für Mike, aber so ist das nun mal im Motorsport”, kommentierte der neue Meister die Situation vor dem Rennen. “Trotzdem gebe ich hier alles, denn prinzipiell möchte ich jedes Rennen gewinnen, bei dem ich starte!”
Wenn auch nur mit einer knappen Zehntel-Sekunde Vorsprung, sicherte sich der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Längenfelder dennoch erneut die Pole und steckte damit die Marschrichtung für den Sonntag auch auf der Strecke ab.
“Am Anfang des Quali-Trainings hatte ich ein wenig Anlaufschwierigkeiten, aber es lief von Runde zu Runde besser und ich werde versuchen morgen beide Rennen zu gewinnen.”
Die zweitschnellste Zeit markierte Jan Wagenknecht (KTM) vor Liam Everts (Team KTM Liamski), der noch Chancen auf den dritten Platz der Gesamtwertung hat.
ADAC MX Junior Cup 85
Spannende Action gab es im ersten Rennen des ADAC MX Junior Cup 85 zu sehen. Edvards Bidzāns erwischte einen Top-Start und bog auf Platz zwei um die erste Kurve. Doch im Getümmel der ersten Runde verlor der Lette zwei Plätze und musste sich zunächst mit Platz vier begnügen.
“Ich wusste, dass dieser Platz für den Titel gereicht hätte, aber ich merkte bald, dass ich schneller fahren kann und setzte mich an die Spitze.”
Mit dem Sieg und den weiteren 25 Punkten ist dem Letten der Titel im ADAC MX Junior Cup 85 nicht mehr zu nehmen und so gab es am Samstagabend schon die erste kleine Meisterschaftsfeier.
“Aufgrund meines sehr komfortablen Vorsprungs von 40 Punkten war ich nicht allzu sehr aufgeregt”, versicherte der neue Meister. “Selbst wenn ich gestürzt oder ausgefallen wäre, hätte ich am Sonntag eine zweite Chance auf den Titel bekommen. Trotzdem bin ich natürlich froh, dass jetzt alles in trockenen Tüchern ist!”
Hinter dem Sieger gab es vor allem in den letzten Runden äußerst spannende Kämpfe um die weiteren Plätze auf dem Podium. Am besten zog sich der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Valentin Kees (Kosak Racing Team) mit Platz zwei aus der Affäre.
“Mein Start war ausnahmsweise mal gut”, freute sich der Schüler. “Ich konnte von Beginn an vorne mitfahren und bin mit dem Resultat sehr zufrieden!”
Besonders eng wurde in der letzten Runde um Platz drei gekämpft, den sich letztlich Collin Wohnhas (KTM Bauerschmidt) sichern konnte.
“Das war wirklich ein harter Fight”, stöhnte der 15-Jährige. “Mein erstes Podium in diesem Jahr beim ADAC MX Junior Cup 85.