250 SX West
Die äußeren Bedingungen machen Salt Lake City zum schwersten Rennen des Jahres laut den Fahrern. Hitze und Luftfeuchtigkeit treffen hier auf für Leistungssportler natürlich spürbar dünnere Luft durch die Höhe über dem Meer.
Schon kurz nach dem Start bot das Finale eine spannende Konstellation im Fahrerfeld. Vorneweg Joey Savatgy und hinter ihm im Kampf Meisterschaftsführender Plessinger mit Adam Ciancarulo. Letzterer machte einen kleinen Fehler in Runde 1 und wurde so von Plessinger und McElrath überholt. Aber nichts desto trotz, die ersten 5 der Meisterschaft gemeinsam in den Top 6, das versprach Spannung.
Über die nächsten anfänglichen Runden brachte Aaron dann einen spannenden Kampf zum Führenden Savatgy. Und so hatte Ciancarulo Zeit sich das anzuschauen.
Adam blies dann auch zum Angriff, schnupfte Plessinger und der schnellste Fahrer des Tages Shane McElrath auf seiner KTM zog gleich mit AC an Yamaha-Fahrer Plessinger vorbei, um die nächsten Runden Ciancarulo zu attackieren. Dieses Duell um Platz 2 zu dem Zeitpunkt, war der Zweikampf der beiden schnellsten des Tages. Shane ließ nicht locker und es war wirklich jede Kurve spannend, wer welche Linie fuhr und wie er in die nächste Sektion kam und ob er dort dann den entscheidenden Angriff starten kann.
Und wie schon im 450er Rennen mit Tomac, gab es im 250er Rennen einen (in dem Fall McElrath) der doch einen Tacken schneller unterwegs war im Waschbrett und sich dort Überholmöglichkeiten erarbeitete oder zumindest für die nächste Kurve vorbereiten konnte, weil er mit deutlich mehr Speed als alle anderen durch die Whoops ballerte.
Und als Adam hinter dem relativ langsamen Joey Savatgy ein bisschen aus dem Rhythmus in den Whoops kam, war McElrath fix vorbei und auch AC nutzte dieselbe Situation und machte sich Platz 2 zu eigen. Ab da checkte Shane durch ein paar richtig schnelle Runden mit seiner KTM aus und ward nie wieder bedrängt. Es war letztlich kein Kraut gewachsen gegen den Troy-Lee-Rider am heutigen Tag.
Ab dann war nur noch der Kampf um Platz 3 richtig spannend, weil Plessinger zu Savatgy aufschloss und sich dann ein Kampf über mehrere Runden anbahnte. Rundenlang innerhalb derselben Sekunde nur Meter auseinander war der Druck auf Savatgy hoch, doch kurz vor Schluss retteten Joey dann die Überrundeten, weil er sich hier ein bisschen Abstand erarbeiten konnte.
So hieß es am Ende: McElrath, Ciancarulo, Savatgy, Plessinger, Sexton
Ausblick auf das Meisterschaftsfinale in Las Vegas:
Jetzt geht es nach Las Vegas und im Gegensatz zu den 450ern kommen jetzt die Fahrer der anderen Küste noch dazu, die natürlich einen dicken Strich durch so eine Meisterschaftsrechnung machen können. Rechnerisch und mit den vielen guten Fahrern am Start sind die 13 Punkte Abstand zischen Plessinger und Ciancarulo gar nicht so viel wie sie klingen. Theoretisch sind auch noch Savatgy mit 22 Punkten und McElrath mit 24 Punkten noch im Titelkampf.
450 SX:
Schon nach der ersten Kurve war klar, das Rennen macht die Meisterschaft nochmal spannend. Jeder im Stadion sah den Meisterschaftsführenden Jason Anderson mitten im Pack hinter Eli Tomac down gehen, was man nicht sah waren die Speichen am Vorderrad der Husqvarna, die durch Tomacs Fußraste zerschnitten wurden.
Nach der ersten Runde also erst mal KTM-Rider Blake Baggett vor Marvin Musquin, der durch die erste Kurve wieder mitten im Meisterschaftskampf lag. HRC-Ersatzfahrer Christian Craig auf dem roten Werksteil auf Platz 3, dahinter Friese, Reed, Barcia und Tomac. Friese und Reed wurden relativ schnell weiter gereicht.
Währenddessen musste Jason Anderson in die Box fahren um das Vorderrad wechseln zu lassen und das dauert im Gegensatz zur Formel 1 keine 10 sec sondern 2 min. Aber immerhin er konnte weiterfahren, auch wenn er natürlich während des Pitstops aufgeregt neben dem Motorrad hin und her lief, weil es hier natürlich um die Meisterschaft ging. Ins Rennen gestartet mit 36 Punkten Vorsprung dachte jeder die Meisterschaft wird schon heute entschieden und dann so eine Wendung. Anderson nahm das Rennen schließlich als absolut Letzter mit 2 Runden Rückstand wieder auf.
In der Zeit hatte Marvin sich vorne an die Spitze gesetzt vor Blake Baggett, der ein solides Rennen fuhr obwohl er immer noch hier und da Probleme mit seinem in Atlanta lädierten Daumen hat.
Der grüne Kawasaki-Aufholzug mit der Nummer 3 nahm derweil mächtig Fahrt auf. Tomac’s Speed im Waschbrett ist einfach unglaublich und so holte er sich Justin Barcia da, wo bei ihm zur Zeit keiner mithalten kann. Frenetisch angefeuert wurde Eli Tomac von den Fans, die seine letztjährige Aufholjagd vom letzten auf den ersten Platz hier noch in Erinnerung hatten. Nachdem auch noch Christian Craig fällig war, klebte Eli dann auch schon am Hinterrad von Blake Baggett im Kampf um den 2. Platz. Doch Blake konnte Eli halten und dieser machte dann einen Fehler und verhakte sich in einer Kurve mit einem Tuffblock und ging erst mal down und musste beim Aufheben des Mopeds zuschauen wie Christian Craig wieder an ihm vorbeizog.
Elis Aufholjagden sind immer eine Show, weil er auch nach kurzer Bodenberührung nicht aufgibt und so auch in Salt Lake City, mit ungebremstem Speed das Rennen wieder aufnahm. Christian Craig war kein Thema und ein paar Runden später war der Kawasakifahrer schon wieder im Kampf mit KTM-Rider Blake Baggett. 2 Runden brauchte Tomac und er konnte an Blake vorbeiziehen, der sich in Kurve verschätzte und beim sichern der Kampflinie einfach zu langsam um die Kurve war.
Jason Anderson schloss nach 2/3 des Rennens auf die Fahrer vor ihm auf und erkämpfte sich trotz aller widriger Umstände so wichtige Punkte in der Meisterschaft, in dem er bis auf Platz 17 vorfuhr.
Ausblick auf das Meisterschaftsfinale in Las Vegas:
So bleibt uns wenigstens die Spannung erhalten und wir müssen uns Las Vegas nicht mit einem vorzeitigen Meister anschauen. 14 Punkte Abstand von Husqvarnarider Anderson zu Marvin Musquin sind ein sehr bequemes Polster, bei dem unter normalen Umständen nichts mehr passieren sollte. Zumal Anderson der absolut konstanteste Fahrer im ganzen Feld ist. Aber wer weiß, was in Las Vegas doch so alles abgehen kann.