450:
Es geht langsam aufs Finale zu im Supercross und da wird es doch auch mal ungemütlicher für den ein oder anderen, hier ergeben sich sozusagen “Freundschaften” fürs Leben (Ironie aus), so gesehen auch innerhalb des KTM-Teams beim Triple Crown Event von Houston.
Der Kampf um den Sieg ist schnell beschrieben, Ken Roczen #94 Start-Zielsieg, Punkt. Doch hinter ihm kam richtig Würze ins Spiel um die Meisterschaft. In der vierten Runde ergab sich der Kampf um Platz 3 und 4 zwischen den beiden Meisterschaftsrivalen Marvin Musquin #25 und Cooper Webb #2. Nach ein paar sehr aggressiven aber gut gekonterten Angriffen von Webb auf Musquin verlor der amerikanische Hitzkopf die Geduld und fuhr dem Franzosen einfach ordentlich in die Karre, so dass dieser aus der Kurve flog und erstmal down ging. Mit sichtlich innerem Druck musste Marvin dann ein paar Positionen weiter hinten wieder nach vorne fahren. Nachdem er dann wieder auf Platz 4 war und Dean Wilson #15 angriff, machte der Huskyfahrer einen kleinen Fehler und Marvin musste dafür büßen in dem er aus der Kurve flog. Also wieder Stehaufmännchen und fahren nach vorne, wo er sogar noch am Zielsprung Eli Tomac #3 überholen konnte.
Gerade fing man wieder an über die Nummer 94 zu reden, durch den Renngewinn in Lauf 1, der absolut ungefährdet war, da schlug es in Lauf 2 auch schon wieder ein beim Deutschen. Startcrash und zwar so hart, dass Ken rausfuhr und man dachte schon wieder “oh Gott hoffentlich ist die Saison nicht vorbei”, aber zumindest zum dritten Lauf erschien der Hondafahrer wieder und fuhr mit schlechtem Start noch den 8. Platz ein. Mit dem 10. Gesamtplatz an diesem Tag scheint die Meisterschaft aber realistisch betrachtet (-36 Punkte bei noch 4 Rennen) gelaufen.
Für Musquin lief es eigentlich ganz gut bis in die letzte Runde, mittelmäsiger Start, dicke Aufholjagd, sah sauschnell aus und arbeitete sich ab Rennhälfte dann langsam an den Führenden Webb mit dem er noch eine Rechnung offen hatte heran. Doch dann versprang er sich in die Sandsektion hinein etwas und musste zu Boden und den 2. Platz gegen den 3. tauschen.
Der dritte Lauf bestand dann aus dem schon am Start entflohenen Musquin, der endlich seinen Speed dazu nutzte einen souveränen Sieg nach Hause zu fahren. Hinter ihm Eli Tomac, der Mitte des Rennens an Cooper Webb vorbei zog. Der KTM-Rider mit der Nummer #2 rundete somit die Top3 im 3.Lauf ab.
Dies reichte Cooper Webb mit 2-1-3 für den Tagessieg.
Musquin auf Platz 2 (mit 5-3-1) am Tagesende gefolgt von Dean Wilson (3-2-5), der seit langer langer Zeit mal wieder ein Podium einfuhr und darüber überglücklich war.
250 West:
in der kleinen Klasse West wäre es ein absolut interessantes Wochenende geworden, wenn Dylan Ferrandis #34 und Adam Cianciarulo #92 wenigstens einen Lauf gehabt hätten, in dem sie nicht jeweils am anderen Ende des Feldes angefangen hätten.
Im ersten Lauf frühzeitig Führung für Cianciarulo mit quasi fast Start-Zielsieg, während Ferrandis in der Startkurve schon riesige Probleme hatte und erst als Drittletzter durch die erst Kurve bog. Dylan mit einer unglaublichen Aufholjagd und einem richtig guten Flow zur Zeit.
Im zweiten Lauf dann umgekehrt, Adam verkalkuliert sich bei der ersten Kurve nach Gerangel mit den Umliegenden und kommt von der Strecke ab. Als er weiter vorne wieder in die Strecke einfahren kann muss er mitten im Pack kämpfen. Kurz darauf verspringt sich direkt vor ihm Sean Cantrell #40 an einem Walljump und kommt in Adams Linie. Cianciarulo stürzt an einem der ungünstigsten Orte an denen man stürzen kann, absolut blind ohne Flaggenmensch auf der anderen Seite und wird erstmal vom nächsten Fahrer angefahren, alles richtig gefährlich. Bis der Kawasakifahrer mit der Nummer 92 auf sichere Art wieder loskommt ist er 18. und das bei den verkürzten Maineventzeiten beim Triplecrown.
Danach fliet er quasi erstmal durchs Feld und kommt auf dem 10. Platz ins Ziel. Derweil fährt Ferrandis flockig sein eigenes Rennen an der Spitze und bringt den Sieg ungfährdet nach Hause gefolgt von RJ Hampshire #31.
Im dritten Lauf dann super Start von Colt Nichols #39, von dem man schon länger nix gehört hat podiumsmäsig der von seinem Teamkollegen Ferrandis locker verfolgt wird, der 2. Platz langt aber Ferrandis für den Tagessieg. Weiter hinten im Feld spielt sich derweil das Drama um Cianciarulo ab, schlecht gestartet kommt direkt vor ihm jemand im Waschbrett aus dem Rhytmus und fährt ihm ins Bike. Also wieder aufrappeln für den Meisterschaftsführenden und ab die Post. Ab da fliegt AC durchs Feld, ist mitten im Feld und macht einen Pass nach dem anderen und ist dabei noch schneller als die Spitze vorne. Am Ende hochverdienter 3. Rang im Lauf für ihn und leider nur Tagesvierter. Aber wie heißt es so schön, “Die Meisterschaft gewinnst Du an Deinen schlechten Tagen, nicht an denen an denen alles wie geschmiert läuft.” Für Adam ist es bestimmt spannender als er es gerne gehabt hätte, denn es sind jetzt nur noch 5 Punkte Abstand zu Ferrandis.
Zweiter wurde übrigens RJ Hampshire #31, der mit 3-2-4 einfach sehr solide fuhr und keine nennenswerten Fehler in den Rennen hatte.