Supercross Chemnitz endete mit 3. Titel von Tyler Bowers

Tyler Bowers und Julien Lebeau

Es ist vollbracht. Auch am zweiten hochklassigen Renntag des 16. Int. Supercross Chemnitz, welches insgesamt wieder über 10.000 begeisterte Fans besuchten, entschied der US-Amerikaner Tyler Bowers das Finale der Top-Klasse SX1 für sich und krönte sich damit nach 2012 und 2017 zum dritten Mal zum „König von Chemnitz“. Der Schneeberger Lokalmatador Dominique Thury zeigte ebenfalls eine hervorragende Leistung und belegte am Ende Rang drei. In der direkten Nachwuchsklasse SX2 setzte sich der Thüringer Tom Koch durch, musste sich jedoch nach seinem dritten Platz am Freitag in der Gesamtwertung Julien Lebeau knapp geschlagen geben. Der Franzose gewann am Vortag und darf sich nach seinem zweiten Platz am Samstag „Prinz von Chemnitz“ nennen.

Tyler Bowers

„Natürlich bin ich glücklich über diesen erneuten Sieg, aber mein Hauptziel bleibt der Gesamtsieg im ADAC SX Cup. Nachdem ich beim Saisonauftakt eigentlich noch verletzt war und mit Nägeln und Drähten in meinem Finger nur an einem Tag im Finale war und nicht allzu viele Punkte geholt habe, war das Punktemaximum an diesem Wochenende natürlich genau das, was ich gebraucht habe. Trotzdem ist es noch ein langer Weg und beim Finale in Dortmund kann auch noch viel passieren. Ansonsten hat es mir in Chemnitz wieder gut gefallen. Die Fans sind nett und haben für eine gute Stimmung gesorgt. Die Strecke war nicht ganz nach meinem Geschmack, denn sie bot zu wenige verschiedene Linien und Überholmöglichkeiten. In meinem Quali-Rennen hatte ich einen schlechten Start und habe es danach zwar noch bis ganz nach vorn geschafft, doch musste ich dazu
ein wenig schmutzig fahren“, meinte Tyler Bowers nach seinem 3. Titel in Chemnitz.

Wie am ersten Tag fuhr der Franzose Charles Lefrancois wieder aufs Podest, diesmal sogar als Zweiter. „Chemnitz ist ein guter Ort für mich, denn ich stand hier schon im vorigen Jahr auf dem Podest. Ein Schlüssel zum Erfolg war heute wieder mein guter Start im Finale“, umschrieb er seinen Fast-Frühstart im Stile eines sich aufbäumenden Pferdes.

Dominique Thury

Vielleicht auch dank der lautstarken Unterstützung durch die Fans, schaffte Dominique Thury als Dritter den Sprung aufs Treppchen. Anfangs lag er, wie am Vortag, auf dem vierten Rang und irgendwie sah es nicht danach aus, als ob sich daran etwas ändern würde, zumindest nicht nach vorn. In der Endphase des 20-Runden-Rennens witterte er jedoch zu fortgeschrittener Stunde Morgenluft und schnappte sich noch den vor ihm fahrenden US-Boy Ryan Breece. „Zwischendurch war der Faden kurz weg“, erklärte er anschließend und führte des Weiteren aus: „Mein Trainer Sebastien Tortelli hat schon gestern mit mir gemeckert, weil ich zwischendurch etwas nachgelassen habe. Das wollte ich mir heute sparen. Da das Rennen noch ziemlich lang war, dachte ich mir, dass die Kraft noch reichen sollte, um noch einmal Attacke zu machen. Obwohl ich nicht so leicht mit etwas zufrieden bin, fühlt sich dieser dritte Platz heute für mich wie ein Sieg an, denn das war erst mein viertes Rennen seit dem Sommer und meiner Verletzungspause.“

Tom Koch

In der SX2 brachte Tom Koch die Halle zum kochen. Der Wormstedter hatte im Samstag-Finale der SX2 zwar auch keinen Granatenstart, war aber nach dem ersten Nadelöhr vorn mit dabei. Als er endlich seinen Thüringer Trainingspartner Paul Haberland passiert und auf Platz drei verwiesen hatte, war der Freitag-Sieger Julien Lebeau schon ziemlich weit enteilt. Mit schnellen Runden kam er dem Franzosen dennoch Stück für Stück näher, bis er schließlich auch ihn überholen konnte und dem sicheren Tagessieg entgegen fuhr. Allerdings war Julien Lebeau zu diesem Zeitpunkt durch das chronische Belastungs-Kompartment-Syndrom, umgangssprachlich Arm-Pump genannt, nur noch eingeschränkt handlungsfähig. „Außerdem wusste ich, dass mir Platz zwei zum Prinzentitel reicht“, klärte er seinen Leistungsabfall später auf. Das ordnete auch Tom Koch beim kleinen anschließenden Pressegespräch richtig ein. Er sagte: „Für mich war es heute der perfekte Tag nach den Höhen und Tiefen gestern. Ein bisschen ärgere ich mich schon, dass es bei meinem Heimrennen nicht mit dem Prinzentitel geklappt hat, aber nach dem gestrigen Tag, habe ich noch das Beste daraus gemacht, auch hinsichtlich der Cup-Gesamtwertung. Julien war an diesem Wochenende konstant schnell und ist somit verdient Prinz geworden.“

In der dritten permanent zum ADAC SX Cup gehörenden Klasse, der SX3 für den zwölf- bis 16-jährigen Supercross-Nachwuchs, gewann Carl Ostermann aus Bonn erneut, diesmal vor Collin Wohnhas aus Schwäbisch Gmünd und dem Jenaer Maximilian Werner.

Bei den Jüngsten und Kleinsten, den ab Siebenjährigen der Klasse SX5 mit ihren 50-ccm-Bikes setzte sich nach zwei Wertungsläufen Michael Sens aus Hohenwarsleben gegen Jannis Sacher aus Lichtenberg und den Spremberger Paul Herrmann durch.

Toller Sport in Chemnitz

Neben den Siegern und weit vorn Paltzierten zog am Ende der zwei tollen Supercross-Tage auch Dr. Ralf Schulze, der Geschäftsführer der C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH, ein positives Fazit. Er sagte: „Wir haben wieder tollen Sport gesehen, und ich freue mich besonders, dass unser Lokalmatador Domique Thury an beiden Abenden so weit vor mitgefahren ist. Ich denke aber auch insgesamt war die Veranstaltung eine gute Werbung für den Sport. Besonders gut, und mit der Meinung bin ich sicherlich nicht allein, hat mir das stimmige und sehr schön anzuschauende Opening gefallen, sodass bei uns jeder auf seine Kosten gekommen sein sollte. Ich bedanke mich bei allen, die vor und hinter den Kulissen zum Gelingen beigetragen haben, unserem sportlichen Ausrichter MSC Lugau, dem ADAC mit allen seinen Helfern, unseren zahlreichen Sponsoren, Partnern und Dienstleistern sowie unserem C³-Organisationsteam und, nicht zu vergessen, dem erneut tollen Publikum. Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Jahr wieder.“

Das 1 7. Int. Supercross Chemnitz findet am 29. und 30. November 201 9 statt. Bis dahin gibt es unter www.supercross-chemnitz.de regelmäßig neue Informationen.

Fotos und Text: Thorsten Horn

 

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