
Es war soweit – Raceday! Das Wetter hatte allerdings keine Motivation und es nieselte so vor sich hin. Meine erste Amtshandlung war diesmal, entspannt das bLU cRU-Finale anzusehen. Danach suchte ich mir meine Positionen für das Warmup und das B-Finale. Dass hier die Schweden ganz knapp rausgeflogen sind, tat mir etwas leid, denn mir fiel bereits am Freitag eine Gruppe junger und voll motivierter Schweden auf, für die das Wochenende damit vorbei war. Ich hoffe, sie haben die Rennen trotzdem noch verfolgt und genossen.
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Mein Plan für den Tag war, mich während der Rennen vom hinteren Teil der Strecke nach vorne zu arbeiten und nach jedem Rennen die kleine Pause zu nutzen, um im Media Center eine Foto-Auswahl zu treffen. Ich war schon etwas aufgeregt und hoffte, mein Plan würde aufgehen.
Es geht los – Lauf 1
Ich machte mich auf zum Vorstartbereich, denn das erste Rennen stand an. Hier ging es immer etwas hektisch, aber dennoch sehr geordnet zu. Manche Fahrer sind sehr fokussiert, andere brauchen Bewegung, Ablenkung oder müssen nochmal das Startgatter in Augenschein nehmen. Manchmal habe ich auch einfach nur beobachtet und die Atmosphäre aufgesaugt. Unter den Fotografen ging es recht rücksichtsvoll zu und mir stand nur kurz mal jemand im Weg. Mein weiterer Tag wechselte zwischen fotografieren, Rennen verfolgen, Media Center, Vorstart, Startposition suchen, Streckenpositionen suchen usw.

Lauf 2
Als der Start zum zweiten Rennen erfolgte, lagen und standen vor meiner Nase einige Fahrer. Ein kurzer Scan ergab, dass es auch Max Nagl erwischt hatte – na klasse. Simon Längenfelder hatte mehr Glück und war vorne mit dabei. Ich versuchte mich an einer Mischung aus Fotografieren, Rennen verfolgen und mitfiebern. Max zündete den Turbo und Simon schaffte das beste Resultat des Wochenendes – Platz 3.

An dieser Stelle muss ich mal eine Lanze für Max Nagl brechen. Denn was ich an einigen Kommentaren von Leuten gelesen habe, die wahrscheinlich auf ihrem Sofa sitzen, nur die Ergebnisliste ansehen und anschließend auf ihrer Tastatur rumhacken, ist nicht fair. Max kam in beiden seiner Rennen quer aus dem Startgatter und war in seinem ersten Lauf in den Startcrash verwickelt. Er fuhr anschließend als fast Letzter bis auf ca. Platz 15 vor, bevor er letztendlich technische Probleme bekam und auf P25 gewertet wurde. Als ältester Fahrer im Feld, der seit Jahren keine WM mehr fährt, in so einem Feld so eine Aufholjagd zu starten, hat für mich mehr als Respekt verdient.
Lauf 3 und Fazit
Auch beim dritten Lauf hörte der dauerhafte Regen nicht auf. Für uns lief es nicht so gut und nachdem ich schon eine Menge Fotos gemacht hatte, entspannte ich mich etwas und sah mir lieber das Battle an der Spitze an. Bei der anschließenden Siegerehrung explodierte die Stimmung nochmal final und die Kulisse war schon besonders.
Insgesamt waren es wohl wieder Höhen und Tiefen für Team Deutschland. Bei dem dauerhaften Nieselregen frage ich mich, wie die Fahrer überhaupt irgendwas sehen konnten. Wir hatten Sturzpech und Startpech, aber in meinen Augen drei starke Fahrer, die alles versucht haben.
Für mich persönlich war es ein anstrengendes, aber sehr eindrucksvolles Wochenende. Immer wenn mal kurz Zeit war, schlenderte ich durchs Fahrerlager. Denn mein Hobby ist es, Fahrer zu beobachten, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Aufgefallen ist mir auch Ricky Charmichael, der gut gelaunt und trotz Termindruck, brötchen-kauend Fotos mit den Fans gemacht hat. Sehr sympathisch.
So langsam überlege ich, was denn mal die nächste Herausforderung für mich sein könnte…
Text & Fotos: Julia Koch
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